Asymmetrische Membranen
Alle Plasmamembranen – die äußere „Hülle“ jeder Zelle – sind asymmetrisch. Das bedeutet: Die Lipide auf der inneren und äußeren Membranseite sind chemisch unterschiedlich. Zellen investieren viel Energie, um diese Asymmetrie aufzubauen und zu erhalten. Warum sie das tun, wird derzeit intensiv erforscht. Erkrankte Zellen oft ein verändertes Lipidmuster haben oder verlieren wie etwa Krebszellen ihre Asymmetrie. Vielleicht können wir durch gezielte Beeinflussung der Membranasymmetrie krankhafte Prozesse sogar umkehren.
Unser Beitrag
Wir wollen herausfinden, wie eine Seite der Membran die andere beeinflusst und wie Membranproteine darauf reagieren. So können wir besser verstehen, wie Signale durch die Plasmamembran weitergeleitet werden.
Unsere Forschung zeigt, dass Lipide die gegenüberliegende Membranseite auf verschiedene Weise beeinflussen können – zum Beispiel, indem sie dichter oder lockerer gepackt werden. Zudem haben asymmetrische Membranen oft eine deutlich höhere Biegefestigkeit als symmetrische. Wenn wir die Funktion von Proteinen in solchen Membranen messen, können wir Veränderungen direkt mit diesen besonderen Membraneigenschaften in Verbindung bringen.
Publikationen:
- Pabst, & Keller, Trends Biochem Sci, 49: 333 -345 (2024) DOI: 10.1016/j.tibs.2024.01.007
- Schütz & Pabst, BioEssays 45: 2300116 (2023) DOI: 10.1002/bies.202300116
- Marquardt et al. Membranes 5: 180 - 196 (2015). DOI: 10.3390/membranes5020180
Design: P. Piller
Beispiele
Aus: Frewein et al., JMB (2022), Lizenz: (CC-BY 4.0 DEED).
Aus: Pabst & Keller, TIBS (2024), Lizenz: (CC-BY 4.0 DEED).
Design: M. Kaltenegger